DAS PHONETIK-BLOG [foˈneːtɪkˌblɔk]
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Samstag, 4. August 2007
Die Aussprache des Namens der englischen Grafschaft, in der die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen ist, in den deutschen Nachrichten zeigt, wie sehr unsere Vorstellungen von englischer Phonetik durch das Amerikanische geprägt sind. Die Buchstabenfolge ur(r) steht in der amerikanischen Aussprache oft für [ɝ]. Einige Wörter mit diesem Laut werden im britischen Englisch mit dessen nicht-rhotischem Äquivalent [ɜ] gesprochen, wie blur, fur, occur oder purr. In anderen Fällen korrespondiert das amerikanische [ɝ] jedoch mit dem britischen [ʌɹ]. Beispiele hierfür sind burrow, flurry, hurry, (s)curry (auffallend viele Begriffe auf y, wie man sieht) – und eben Surrey. Die britische Aussprache dieses Namens ist also [ˈsʌɹi]. Auch die Lautung des Ortes, der in der Nähe des von der Seuche betroffenen Hofes liegt, birgt eine kleine Besonderheit: Guildford lautet korrekt [ˈɡɪlfəd]; das d bleibt stumm, anders als beispielsweise im Namen der Figur Guildenstern aus Shakespeares Hamlet. Die Maul- und Klauenseuche, auch wenn das für deutsche Fleischesser hoffentlich ohne Bedeutung bleiben wird, heißt übrigens auf Englisch foot-and-mouth disease, sprich: [ˌfʊt ən ˈmaʊθ dɪˌziːz] – oder mit ein wenig Assimilation, wie eben bei Sky News gehört, [ˌfʊpm̩ˈmɛˑɤ̯̈z̪ dɪˌziːz̥].

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