DAS PHONETIK-BLOG [foˈneːtɪkˌblɔk]
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Sonntag, 8. Juli 2007
Von den derzeitigen Überschwemmungen im Osten Indiens sind unter anderem Menschen im Bundesstaat Rajasthan betroffen. Herkunft dieser Transkription des Namens ist gewiss das Englische, dessen Sprecher es nicht als ungewöhnlich empfinden, j als [dʒ] zu sprechen. Kurz und eindeutig für die Devanāgarī-Schreibung राजस्थान wäre im Deutschen beispielsweise Radschastan – sei’s drum. Auf Hindi spricht man den Eigennamen [rɑːdʒɐst̪ʰɑːn]. Die Sprache besitzt für jeden aspirierten Plosiv ein unaspiriertes Gegenstück: Es gibt acht dieser Paare bzw. derer elf, wenn man die Affrikaten [t͜ʃ] und [d͜ʒ] sowie den retroflexen Flap [ɽ] hinzuzählt. [dʒ] bedeutet in einer Hindi-Transkription also explizit [dʒ⁼], um das hochgestellte Gleichheitszeichen als inoffizielles IPA-Symbol für fehlende Aspiration zu verwenden. Die Hauptstadt Rajasthans ist übrigens Jaipur, in Devanāgarī जयपुर. Man transkribiert die zugehörige Hindi-Aussprache [dʒɐjpʊɾ] und spricht sie, wie die vorangegangenen Ausführungen nahelegen, ohne einen einzigen aspirierten Laut.

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