DAS PHONETIK-BLOG [foˈneːtɪkˌblɔk]
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Dienstag, 12. Juni 2007
Jens Stoltenberg [Fester Link zum Beitrag]
Das Norwegische verwirrt mitunter dadurch, dass Vokalbuchstaben unerwartete Lautwerte zugewiesen bekommen und geschriebene Konsonanten nicht gesprochen werden: Beispielsweise ist für o in gewissen Kontexten die Aussprache [u] korrekt. Die Buchstaben d und g sind dafür anfällig, vor allem in der Silbencoda, stumm zu werden. Darüber hinaus plagen die Retroflexe, derer es einige gibt im Norwegischen, die meisten Norwegischlernenden. Tritt keiner dieser drei Fälle auf, kann Deutschen die Aussprache inklusive Betonung spontan gelingen. Kommen alle drei zusammen, wird es knifflig: Der Name des früheren norwegische Ministerpräsidenten Kjell Magne Bondevik vereinigt zwei der phonetischen Klippen auf sich. Die korrekte Aussprache lautet: [çɛl ˈmɑŋnə ˈbʊnəˌvɪk]. Wesentlich leichter haben es deutsche Nachrichtensprecher mit seinem Nachfolger Jens Stoltenberg – keine Retroflexe im Namen, keine stummen Konsonanten. Im Auslaut des Nachnamens unterscheidet sich die norwegische Aussprache jedoch nennenswert von einer intuitiven deutschen: [jɛns ˈstɔltn̩ˌbæɾj].

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