Montag, 1. Oktober 2007
Wir sind Weltmeister! [Fester Link zum Beitrag]
Ich weiß nicht, wie gebräuchlich der folgende Begriff im Englischen ist, aber einen Deutschen, der ihn aktiv benutzte, kenne ich nicht: »Wir sind […]!« ist einer der derzeit gebräuchlichsten deutschen Snowclones. Ich denke, man spricht den Begriff [ˈsnəʊˌkləʊn]. Er bezeichnet Phrasen, bei deren Zitierung ein Element oder mehrere ausgetauscht werden, um sie der jeweiligen Situation anzupassen. So wie die deutsche Zeitung BILD am 20. April 2005 anlässlich der Wahl Kardinal Ratzingers zum Pontifex Maximus »Wir sind Papst!« titelte, kann man über die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen nach der WM in China schreiben: »Wir sind Weltmeister!«. Wer noch nicht weiß, wie die Namen der Spielerinnen ausgesprochen werden, bekommt hier geholfen: Den Vornamen der jungen Innenverteidigerin Annike Krahn betont man nicht auf der ersten Silbe; der ganze Name lautet [aˈniːkə kʁaːn]. Wesentlich bekannter dürfte, nach Rekordnationalspielerin Birgit Prinz, die Veteranin Renate Lingor sein. Man spricht ihren Namen [ʁeˈnaːtə ˈlɪŋɡoːɐ̯]. Ariane Hingst hat zwar keinen ungewöhnlichen Namen, spielt aber bei einem ausländischen Verein, der nur wenigen deutschen Sportreportern leicht von den Lippen geht: Der Club stammt aus einem Vorort Stockholms, nämlich Djurgården, was man [ˈjʉːɹˌɡoːɖən] spricht. Hingsts Mannschaftskollegin Linda Bresonik wird [ˈlɪnda bʁɛˈsɔnɪk] gesprochen. Der Name von Stürmerin Kerstin Garefrekes lautet [ˈkɛʁstiːn ˈɡaːʁəˌfʁeːkəs]. Sandra Smizek, die bereits 2003 Weltmeisterin war, spricht man korrekt [ˈzandʁa ˈsmɪzək]. Den letzten WM-Treffer für die deutsche Mannschaft erzielte gestern Simone Laudehr [ziˈmoːnə ˈlaʊ̯dɐ].
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Letzte Aktualisierung:
21. Januar, 16:07 online for 6379 days Menu
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