DAS PHONETIK-BLOG [foˈneːtɪkˌblɔk]
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Mittwoch, 24. August 2011
Wörter-[buːx] XVII [Fester Link zum Beitrag]
  • Baššār Ḥāfiẓ al-ʾAsad (بشار حافظ الأسد‎): [bæˈʃːɑːr ˈħæːfɨðˤ ælˈʔæsæd]
  • Gerard Butler: [ˈd͡ʒɛɹəd ˈbʌtlə]
  • Zach(ary) Galifianakis (Ζαχαρίας Γαλιφιανάκης):
    [ˈzæk(əri) ˌɡælɪfəˈnækɪs] (engl.) bzw. [zaxaˈɾias ɣalifiaˈnacis] (griech.)
  • Annegret Kramp-Karrenbauer: [ˈanəɡʁeːt ˌkʁamp ˈkaʁənbaʊ̯ɐ]
  • Jerry Leiber: [ˈd͡ʒɛɹi ˈliːbɚ]
  • Pukkelpop: [ˈpɵkəlpɔp]
  • Muʿammar al-Qaḏḏāfī (معمر القذافي): [muˈʕæmːɑr ɐlqæˈðːæːfi] (standardarab.) bzw. [muˈʕæmːɑrˤ əlɡæˈdːæːfi] (libysch-arab.)
  • Charlize Theron: [ʃɑːɹˈliːs ˈθɛɹən]
Vielen Dank an Ahmet für mehrere Anregungen!

Anmerkung zu Baššār al-ʾAsad: Nachdem ich mich verschiedentlich kritisch zu den Eindeutschungsbemühungen der Redaktion der ARD-Aussprachedatenbank geäußert habe, ist heute ein Lob angebracht, finde ich – wobei ohnehin klar sein sollte, dass ich die Datenbank für eine sinnvolle Institution halte und bloß in Einzelfällen mit Aussprachefestlegungen bzw. deren konkreter Umsetzung durch Moderatoren und Sprecher nicht einverstanden bin. Nicht zuletzt der guten Recherche der Mitarbeiter der Aussprachedatenbank ist wohl zu verdanken, dass der Name des syrischen Präsidenten in vielen ARD-Sendungen, insbesondere der ›tagesschau‹ im Ersten, konsequent [ˈasat] ausgesprochen wird. Besser kann man das Arabische vermutlich nicht eindeutschen. Auf vielen anderen Kanälen im In- wie Ausland sind dagegen Lautungen zu hören, die fälschlicherweise von einer Betonung des Namens auf der letzten Silbe ausgehen, was eingedeutscht [aˈsat] ergäbe. Das klingt weder besser noch ist es einfacher auszusprechen als die Variante mit Initialbetonung. Man muss insofern davon ausgehen, dass es sich hierbei nicht um eine bewusst gewählte, sondern eine aus Unwissen entstandene Aussprache handelt, die in Funkhäusern ohne der Aussprachedatenbank ähnliche Einrichtung – wie man so schön sagt – fröhliche Urständ feiert.

Anmerkung zu Muʿammar al-Qaḏḏāfī: Neben der Aussprache ist natürlich auch die Schreibweise arabischer Namen ein interessantes Thema, auf das ich hier zumindest kurz eingehen will. Die in Deutschland und Österreich gängigste Wiedergabe des Namens des libyschen Staatsoberhauptes ist ›Muammar (al-)Gaddafi‹, die in skandinavischen Sprachen häufig sowie im Englischen hier und da zu lesen ist. Dort konkurriert sie allerdings mit ›Moammar‹ als Transkription des Vornamens und ›Qaddafi‹ für den Nachnamen. Die Schweizer Medien favorisieren ›Muammar Ghadhafi‹ oder ›Gaddhafi‹. Im Französischen herrscht ›Mouammar Kadhafi‹ vor, ›Muamar el Gadafi‹ im Spanischen, ›Muammar Gheddafi‹ im Italienischen. In vielen Sprachen, die sich der lateinischen Schrift bedienen, scheint sich erst gar keine Präferenz gebildet zu haben, weshalb jede Zeitung eine andere Schreibweise verwendet. Die Umschrift, für die ich mich hier entschieden habe, ist die in der DIN-Norm 31635 wiedergegebene Transliteration, die auf einer älteren Empfehlung der Orientalisten­vereinigung ›Deutsche Morgenländische Gesellschaft‹ basiert. Ihr größter Vorzug ist die Tatsache, dass jedem Buchstaben im arabischen Alphabet einer im lateinischen Alphabet entspricht, notfalls mit einem Diakritikum versehen. So geeignet dieses System für wissenschaftliche Zwecke ist, so unbrauchbar ist es für Zeitungen und andere Medien: Das Mehr an zusätzlicher Information, das es gegenüber einer nicht-reversiblen Transkription bietet, dürfte für den durchschnittlichen Leser oder Zuschauer ziemlich uninteressant sein.

Letzte Aktualisierung:
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