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Sonntag, 16. September 2007
Automarken und -modelle [Fester Link zum Beitrag]
Gestern öffnete die größte Automesse der Welt, die IAA in Frankfurt/Main, für das Publikum, das nun tausendfach zwischen neuen Modellen herumwuseln wird. Natürlich ist es wichtiger, beim Autofahren keinen Unfall zu bauen, als die Namen der vielen Fahrzeuge korrekt auszusprechen, aber als Linguist mit Leib und Seele vergisst man die Phonetik auch nicht, wenn man im neuen Lamborghini sitzt. Und man weiß: Im Italienischen lautet der Name des Herstellers [lamborˈɡiːni] – keine Affrikate, nirgends. Warum ein italienischer Autobauer seinen Wagen spanische Namen gibt, ist mir unklar: Jedenfalls spricht man das Modell Reventón, das auf das diesjährigen Messe vorgestellt wurde, [reβenˈton]. Eine geschickte Namenswahl? Die spanische Redewendung « tener un reventón » entspricht dem deutschen »einen Platten haben«. Man fühlt sich an den erfolglosen Versuch der Firma Mitsubishi – Japanisch: 三菱, [miˈt͜sɯ̞̈ˌbiɕi] ausgesprochen – erinnert, die versuchte, ihren Geländewagen Pajero in den spanischsprachigen Ländern Südamerikas unter diesem Namen zu kaufen. Das Wort, [paˈxeɾo] gesprochen, benutzt man wie das Schimpfwort »Wichser« im Deutschen. Murciélago (dt. »Fledermaus«) für einen weiteren Lamborghini spricht sich [muɾˈθjelaɰo]. – Ein herbes phonetisches Los hat auch die Marke Citroën im Deutschen gezogen: Gerade weil sie es besonders gut machen wollen, nasalisieren viele vorsichtshalber jeden Vokal – man macht das ja so im Französischen. Tatsächlich lautet der Name [sitʀɔˈɛn]. Vergleichsweise leicht haben es dagegen die Seat-Mitarbeiter, ihren Kunden zu erklären, dass der Markenname [seˈat] lautet – und nicht wie das Wort für »Sitz« im Englischen.
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