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Donnerstag, 9. August 2007
Deutsches und rheinisches R [Fester Link zum Beitrag]
Das deutsche Phonem /r/ besitzt zwei stellungsbedingte Varianten: [ʁ] (oder andere freie Varianten), als »konsonantisches r« bezeichnet, und [ɐ̯], »vokalisches r« genannt. Letzteres steht in der Standardvarietät praktisch immer nach den langen Vokalen außer [aː]; Beispiele hierfür sind Teer [teːɐ̯], Tür [tyːɐ̯] oder Tor [toːɐ̯]. Steht /r/ am Wortende oder vor Konsonant nach den kurzen Vokalen bzw. [aː], muss nicht vokalisiert werden, wird es aber meist; so koexistieren die Aussprachen Sport [ʃpɔɐ̯t] bzw. [ʃpɔʁt], hart [haɐ̯t] bzw. [haʁt] und wirr [vɪɐ̯] bzw. [vɪʁ]. In allen anderen Fällen wird im Hochdeutschen [ʁ] gesprochen; der Laut stellt insofern eine Besonderheit dar, als er, wie die Nasale des Deutschen, im Auslaut nicht voll stimmlos wird, also nicht unter das »Auslautverhärtung« genannte Phänomen fällt, das vor allem Frikative und Plosive betrifft. Eine Abweichung hiervon ist zum Beispiel in einigen rheinischen Dialekten, so im Öcher Platt, also der Aachener Mundart, zu hören: Hier findet oft keine Vokalisierung von /r/ statt, wo dies nicht obligatorisch ist. Anstelle von [ʁ], das man erwarten würde, kann das stimmlose Gegenstück [χ] gesprochen werden. Sport lautet also [ʃpɔχt], wirr demnach [vɪχ]. Zu Sprechern dieser Mundart, die in Funk und Fernsehen bisweilen zu hören sind, zählen die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, Manfred Schell. Letzterer ließ jüngst wissen, ein Streikverbot sei für ihn nicht [ˈfoːɐ̯ʃtɛlˌbaːχ].
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